It’s showtime

27.01.2022

Du hast deine Lieblingsbilder ausgewählt und bearbeitet, willst diese jetzt Freunden und Bekannten zeigen oder die Bilder zur eigenen Erinnerung als Buch oder Poster drucken lassen? Wie das geht, erfährst du hier.

Das gute alte Fotoalbum mit den Bilderecken und der Diaprojektor haben schon lange ausgedient. Die digitale Welt eröffnet ganz neue Horizonte. Mit den Bildern aus Bits und Bytes lassen sich viele tolle Dinge anstellen. Du kannst jetzt schnell und effektiv deinem Bekanntenkreis die Highlights aus deinem Urlaub zeigen. Du kannst auch einen erweiterten Kreis über Social Media erreichen. Die Apps auf deinem Gerät verschaffen dir nicht nur den Zugang zu Social Media, sondern helfen auch dabei, eine ansehnliche Präsentation in Form einer grafischen Bilderschau mit Musik und animierten Fotos zu kreieren. Auch die analoge Welt ist inzwischen auf der Höhe der Zeit: Das moderne Fotobuch lässt man professionell drucken und es kommt mit schöner, grafischer Gestaltung als Hardcover frei Haus.

Großdrucke für die heimische Wand sind sowohl hochwertig als auch preiswert geworden. Für all diese Zwecke reichen die großen Bilddateien eines modernen Handys schon aus. Durch die verschiedenen Smartphone-Betriebssysteme und die unterschiedlichen Foto-Apps sowie den vielen Wegen, Bilder auf Social Media zu präsentieren, gibt es eine unüberschaubare Menge an Knöpfen, Reglern und Funktionen. Einiges davon ist leider nicht betriebssystemübergreifend kompatibel. Mancher wird sich überlegen, wie viele persönliche Daten er dadurch von sich preisgibt. Hier agieren die Social-Media-Anbieter mit unterschiedlichen Konzepten. Besonders negativ fällt in diesem Zusammenhang der Facebook-Konzern auf.

Eine komplette Übersicht über die Angebote würde ein Buch füllen und wäre am nächsten Tag schon wieder veraltet. Deshalb versuche ich, einen Überblick und zugleich einige konkrete Tipps zum Anwenden zu geben. Im besten Falle sind die Apps selbsterklärend, sodass man sich in die jeweiligen Details einfuchsen kann. Ich gehe bei meinen Beispielen von der Apple-iOS-Plattform aus, versuche aber, andere Hersteller wie Android oder Samsung einzubinden. Meist sind die.

Bilder digital präsentieren

Ich vermute, deine Bilder befinden sich in der Cloud des Handyanbieters – wie zuvor von mir empfohlen – und sind auf deinem Mobilgerät auf der Foto-App in der Mediathek sicht- und verfügbar. Bei der Apple Foto-App stehen unten am Bildschirmrand vier Funktionen im Dock zur Verfügung, die dir helfen zu ordnen:

  1. Der Button „Mediathek“ führt zu all deinen Bildern in chronologischer Reihenfolge.
  2. „Für Dich“ ist eine weiterführende Funktion, die dir hilft, Bilderschauen zu gestalten.
  3. Der Button „Alben“ führt zu den von dir thematisch in Ordnern angelegten Ereignissen.
  4. Die Funktion „Suchen“ kennst du schon. Damit stöbert man nach Orten, Personen und Events etc. in der Mediathek. 

Die einfachste Möglichkeit, Fotos auf dem Mobilgerät zu präsentieren, ist das bloße, chronologische Runterscrollen der Bilder in der Mediathek. Das wirkt sehr improvisiert. Und wenn die Bilder mit der Zeit immer weiter nach hinten rücken, sind sie auch schwer auffindbar.

In der „Mediathek“ (hier iPad) befinden sich alle Fotos in chronologischer Reihenfolge.
„Für dich“ enthält automatisch oder selbst erstellte Bilderschauen.
Bei „Personen“ erkennt die Software Bilder mit einer zuvor bereits markierten Person.

Übersichtlicher, kompakter und gefälliger ist es, Fotos von einem bestimmten Ereignis oder einem ganzen Urlaub in einem digitalen Album zusammenzufassen. Zunächst treffe eine Auswahl von deinen Bildern in der Mediathek und speichere diese dann in einem entsprechend betitelten neuen Album ab. Die Bilderreihenfolge ist im Album mit Drag and Drop nachträglich beliebig veränderbar. Mit einem Album hast du schnell eine Bildauswahl zur Verfügung, die durch Wischen auf dem Display bewegt wird. Das gesamte Album kannst du über das „Teilen“ Symbol, z.B. per Mail oder Messenger an beliebig viele Freunde gleichzeitig senden. Das Mail Programm bietet an, die Daten zum Versand kleiner zu rechnen. Die Messenger machen es automatisch. Das ist sinnvoll, da die Accounts oft ein Datenlimit haben.

Unter „Orte“ werden Bilder per GPS geografisch zugeordnet.
Für Bildauswahlen kann man spezielle „Alben“ anlegen, anschauen oder in eine Diaschau verwandeln.
Unter dem Teilen Symbol kann man einen Link zum Album erstellen und dieses z.B. via Mail versenden.

Beeindruckender ist eine animierte Bilderschau, bei der die Bilder dramatisch inszeniert mit Schwenks, Zooms und Überblendungen nacheinander selbstständig ablaufen. Musik ist auch unterlegt. Bei Apple heißt das „Rückblick“, den du unter „Für Dich“ findest. Bei der Google oder Galerie App heißen die Funktionen Film und Collage.

Diese Schauen bekommst du auch automatisch von der Foto-App in „Für Dich“ vorgeschlagen. Die Systemvorschläge für Rückblicke basieren auf dem Aufnahmedatum und den Aufnahmeorten. Diese Daten sind im Bild je nach Handyeinstellung hinterlegt und werden vom Programm ausgewertet. Platzierung und grafische Anordnung sowie Musik übernimmt zunächst die App. Wenn es passt, erspart dir das Zeit und Arbeit. Einfach auf den dreieckigen Play Button drücken und los gehts.

Natürlich kannst du eine solche Schau auch selbst erstellen und bist nicht auf den Algorithmus des Cloudanbieters angewiesen. Dazu aktivierst du ein angelegtes „Album“ mit der Bildauswahl – es kann auch kleine Movies enthalten – und gelangst über die drei kleinen Punkte oben ins Klappmenü mit der Funktion „Rückblick im Film wiedergeben“. Die Schau erstellen und in den Rückblickfavoriten speichern. Unter Optionen hast du Einfluss auf Grafik und Geschwindigkeit, die Musik kannst du von der App selbst einspielen oder deine eigene Playlist nutzen. Danach das fertige Video sichern, d.h. in die Cloud exportieren. Die Rückblicke werden dabei als Film in das mov. Format umgewandelt und sind in der „Mediathek“ neben den normalen Fotos sichtbar.

Besonders schön sind Apples „Rückblicke“.
Einfach ein Album mit „Rückblick im Film wiedergeben“ zur Schau machen.
Die Länge, Titel und Musik kann man über verschiedene Buttons festlegen.
Mit „iCloud-Link vorbereiten" einen versendbaren Link erstellen.
Wichtig: Vorher die Schau unter „Rückblickfavoriten“ sichern. Einzelne Bilder kann man mit Text im Messenger versenden.

Die mov. Dateien mit den animierten Rückblicken sind zu groß, um sie einfach per Email zu verschicken. Das Problem umgeht man mit einem Downloadlink. In der „Mediathek“ die gespeicherte Rückschau anklicken und über den „Teilen“ Button einen Link erstellen und kopieren. Diesen in eine Mail einsetzen und an beliebig viele ausgesuchte Adressaten verschicken. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie plattform- und  geräteunabhängig funktioniert, auf Apple, Android, Tablet oder ganz groß auf dem Desktop. Auch die Messenger WhatsApp, Threema oder Signal haben Zugriff auf die Fotos und die .mov Dateien in deiner Cloud. Adressat oder Chatgruppe  aussuchen, Film mit Plus-Symbol auswählen und abschicken. Die Messenger rechnen die datenintensiven Filme automatisch kleiner. 

Speichern, präsentieren, teilen – vier Tipps für Smartphone-Fotografen

Alternative Cloudanbieter

Die Telekom Magentacloud gibt hochgeladene Bilder und Ordner über einen versendeten Link frei. Der Empfänger muss im Gegensatz zu Google Drive oder anderen Anbietern nicht angemeldet sein und man hat 3 GB Speicherplatz gratis zur Verfügung – auch wenn man kein Kunde der Telekom ist. Vielleicht hast du über deinen Telefonanbieter schon Speicherplatz?

Hashtag posten

Man kann in den Text eines Posts bei Instagram oder Facebook auch sogenannte Hashtags setzen - Verweise mit dem Zeichen # auf öffentliche Seiten/Gruppen, die den Post möglichst auch sehen sollen und auf die der Post verlinkt wird. So erzielt man mehr Reichweite. Übrigens können Facebook und Instagram einen Post gemeinsam nutzen und veröffentlichen, da beide zum gleichen Social-Media-Konzern (Meta) gehören. 

Ein Album für eine Bildauswahl erstellen

Bei Apple geht das so: „Mediathek“, dann „Auswählen“ Bilder markieren, dann über den Button „Teilen“ (Pfeil aus Quadrat Symbol) „zu Album hinzufügen“ und ein „neues Album“ anlegen.

Apple-Diaschau

Unter dem 3-Punkte-Klappmenü lässt sich mit der Funktion „Diaschau“ aus einem Album auch eine tolle, geräteinterne Show mit moderner Grafik, Zooms und Überblendungen automatisch herstellen. Unter Optionen können verschiedene Grafikformate und Musik eingestellt werde. Movies werden auch integriert. Allerdings kannst du diese schöne Diaschau nicht speichern oder exportieren und nur auf deinem Gerät anschauen.

Social Media nutzen

Als Verteiler dienen auch die bekannten Social-Media-Kanäle. Den Begriff Influencer hast du sicher schon gehört? Selbst wenn du diesbezüglich keine Ambitionen haben, können die Apps Facebook, Instagram, Flickr und Co. für deine Zwecke interessant sein. Diese Apps sind sehr bildlastig und daher gut für Fotos und kurze Filme geeignet. Allerdings erfordern alle Anbieter eine Registrierung und die Posts mit den Bildern sind ebenfalls nur von registrierten Nutzern einsehbar. Die Zuckerberg-Apps wie Facebook und Instagram, übrigens auch WhatsApp, behalten sich Rechte auf die Bilder vor und sammeln darüber hinaus Daten über dich, die unter anderem später für Werbung benutzt werden. Flickr beansprucht keine Rechte.

Einmal angemeldet, solltest du nach deinen realen Freunden suchen, die ebenfalls auf der Plattform angemeldet sind und darüber Kontakt zu ihnen auf nehmen. Aus deinen echten Freunden kannst du eine Gruppe erstellen, denen du dann bestimmte Bilder und Posts exklusiv zukommen lässt. Andere Nutzer sehen diese dann nicht. Deine Freunde können aber antworten und kommentieren. Du kannst deine Posts entweder komplett öffentlich stellen, nur den bestätigten Facebook/Instafreunden oder eben einer bestimmten Gruppe zugänglich machen. Einen Post zu erstellen ist einfach. Du tippst bei Instagram auf „+“ oder einfach ins Facebook-Textfeld und erstellen einen „Beitrag“. Die Apps fragen zunächst nach dem Zugriff auf deine Fotos, den du zumindest temporär gewähren musst, wenn du einen Bilderpost setzt. Du triffst eine Auswahl aus deiner Mediathek, ergänzt im Textfeld, was es dazu zu sagen gibt und kannst die Bilder direkt aus deiner Fotocloud hochladen. Du entscheidest, ob der Post öffentlich oder nur für bestimmte Freunde sichtbar sein soll. Mit dem dreieckigen Papierflieger-Sendesymbol wird der Post online gestellt.

Social Media ist weniger geeignet für längere Bilderschauen. Das Medium ist schnell und wird eher aktuell genutzt. Meist besteht ein Post aus 1-4 Bildern und etwas Text. Mein eigener Account bei Instagram lautet ingolf_pompe_fotografie. Hier kannst du sehen, wie ich den Kanal nutze. Hobby findest du unter hobby_heute und hobby_caravaning.  

Facebook Tipps

Instagram Tipps

Signal Tipps

Whatsapp Tipps

Bilderbücher selbst gestalten

Last, but not yet least: Das Fotobuch in seiner heutigen Form erfreut sich neuer Beliebtheit, denn es hat immer noch einen speziellen Reiz, durch ein echtes, qualitativ hochwertiges Buch zu blättern. Und als Geschenk macht das Fotobuch natürlich eine besonders gute Figur. Die Auflösung moderner Handys ist für den Druck meist völlig ausreichend. Allerdings geht es nicht ganz ohne digitale Technik. Die Angebote finden sich online, und für die Gestaltung der Bücher braucht man mindestens ein Tablet, sonst wird es sehr kleinteilig.

Es gibt viele Anbieter. Die Google Foto-App bietet Bücherdruck aus der App direkt an. Auch DM Foto und CEWE sind bekannt. Man findet sie und andere Anbieter im Internet. Man kann entweder online weitermachen oder eine App der jeweiligen Anbieter aufs Tablet herunterladen. Es werden vorkonfigurierte Buchmaße angeboten, Papier und Bindung zur Wahl gestellt. Fertige Layouts machen eine schöne Gestaltung einfach – vom Titel bis zum Abspann. Über „Bilder auf meinem PC“ bei CEWE gelangst du wieder auf deine Cloud und kannst die gewünschten Bilder importieren und mit dem vorgefertigten Layout einfach verteilen. Textfelder und eine Schriftenauswahl stehen dir auch zur Verfügung. Selbstverständlich kannst du die Gestaltung aber auch von Grund auf selbst in der App machen. Der Druck dauert dann etwa vier Tage. Preise hängen von Papier, Format und Seitenanzahl ab. Es beginnt aber schon bei unter 10 Euro.

Bilder ohne technische Umstände anschauen. Das hat Vorteile. Zumal die Fotobuch-Anbieter eine tolle Qualität bieten.

Die Reise verlängern durch Bilder an der heimischen Wand, das gelingt bestens mit einem guten Foto, das man gern sieht und zeigt. Auch hier gibt es Onlineangebote mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Ausgabegröße hängt von den Fotodaten, also dem Handy, ab. 30x45 Zentimeter sollten schon drin sein. Mit entsprechender Dateigröße auch mehr. Sehr gute – aber etwas teurere Anbieter – sind Whitewall oder Saal digital. Hier bekommt man alles von der Postkarte übers Buch bis zum wandhohen Poster. Sein ganz persönliches Highlight kann man auf festem AluDiBond in Ausstellungsqualität drucken lassen. Dann fühlst du dich daheim wie im Urlaub!

Text und Fotos: Ingolf Pompe

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