Auf die leichte Tour

Möglichst umweltschonend unterwegs sein, aber noch genug Power unter der Haube, um einen Wohnwagen zu ziehen – geht das überhaupt mit einem alternativen Antrieb? Ich habe es ausprobiert und einen Hobby ONTOUR 390 SF an meinen Hyundai Kona Hybrid gehängt.

Die vergangenen 20 Jahre war ich mit einem VW-Diesel unterwegs. Zuerst mit einem T4, danach mit einem Tiguan. Beide durften satte zwei Tonnen an den Haken nehmen. Da musste ich mir keine großen Gedanken machen, welcher Caravan in Frage kam. Heute schon, denn den Verbrennern hat die Politik inzwischen den Kampf angesagt – allen voran den Diesel-Pkw. In vielen Städten gibt es Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, die Kfz-Steuern sind hoch und werden mit Sicherheit weiter steigen.

Aber gibt es für Caravaner überhaupt schon echte Alternativen? Ich habe Marken und Modelle verglichen, Daten und Fakten gecheckt – vom rein elektrischen Auto, über gasbetriebene Modelle bis zum Hybrid und Plugin-Hybrid. Das Ergebnis ist eher ernüchternd. Manche Hersteller weisen für ihre vollelektrischen und gasbetriebenen Modelle teilweise gar keine Anhängelasten oder nur sehr geringe aus. Von Ausnahmen abgesehen. Wie etwa den gasbetriebenen Audi-Modellen A4 Avant g-tron und A3 Sportback g-tron, die 1.500 kg bzw. 1.400 kg Anhängelast bei 12 Prozent Steigung ausweisen. Der vollelektrische Audi e-tron Sportback quattro darf sogar 1.800 Kilo ziehen, kostet aber auch über 80.000 Euro.

Zwei, die gut zueinander passen: Hyundai Kona Hybrid und Hobby ONTOUR 390 SF.

Seinem vollelektrischen ID. 4 spendiert VW dagegen lediglich magere 1.000 Kilogramm Anhängelast bei 12 Prozent. Für ein Auto, das mit mehr als 43.000 Euro in der Preisliste startet, ist das kein berauschender Wert. Natürlich kann man sich als Caravaner auch für einen der vielen Plug-in-Hybride entscheiden. Sie verfügen in der Regel über ordentliche Anhängelasten. So darf beispielsweise der mit einem 135 PS starken Benzinmotor und einem 82 PS starken Elektromotor betriebene Outlander Plug-in-Hybrid von Mitsubishi 1.500 Kilo schwere Anhänger ziehen. Aber dem Klimaschutz dienen Plug-in-Hybride wirklich nur, wenn der Akku ihres Elektromotors regelmäßig an der Steckdose geladen wird, sodass der bordeigene Elektromotor seinen Dienst tun kann. Leider bleiben die Ladekabel dieser Fahrzeuggattung noch allzu oft unbenutzt in ihrer Originalverpackung im Kofferraum liegen.

Kurzum: Bei allen Gedanken an Reichweite, Ladeinfrastruktur, Komfort und Kosten, fiel meine Wahl schließlich auf den Hyundai Kona Hybrid, also einen „klassischen“, mit Benzin- und Elektromotor bestückten Hybrid, bei dem sich beide Motoren die Arbeit teilen, ohne dass ich als Fahrer etwas davon mitbekomme. 1.300 Kilo darf der kleine SUV an den Haken nehmen. Das ist nicht die Welt, aber es reicht, um die kompakten Reisecaravans aus dem Hobby- Programm zu ziehen.

ONTOUR 390 SF – kleiner Caravan für große Reisen

Der ONTOUR 390 SF ist der kleinste Caravan im gesamten Hobby-Sortiment und mit nur 1.200 Kilogramm Gesamtgewicht zugleich der leichteste. Wie die drei anderen ONTOUR-Modelle kommt auch der 390 SF mit einer Gesamtbreite von 2.200 mm aus. Dennoch muss man auch bei Hobbys kleinstem Wohnwagen keine Abstriche in Sachen Ausstattung und Komfort machen. Dank HobbyKomplett-Vollausstattung ist der ONTOUR 390 SF ab Werk reisefertig. Er bietet alles, was sich das mobile Paar wünscht: ein bequemes Doppelbett im Bug, eine komfortable Seitenküche mit Edelstahl-Spüle, Drei-Flammen-Kocher und 96-Liter-Kühlschrank inkl. 9-Liter-Frostfach, einen kompakten Waschraum im Heck und eine gemütliche Seitensitzgruppe (Dinette) hinten links.

Neben unserem Gespannpartner ONTOUR 390 SF bietet Hobby mit den Modellen ONTOUR 460 DL, DE LUXE 400 SFe und DE LUXE 440 SF drei weitere kompakte Reisecaravans in der Gewichtsklasse bis 1.300 Kilo. Bis auf die Einzelbetten-Variante 460 DL sind alle genannten Caravans mit einem festen Doppelbett versehen. Sie sind perfekte Begleiter für reiselustige Paare, die viel unterwegs sein wollen und sich daher ein wendiges Gespann wünschen.

Ihren ganz persönlichen Wunschcaravan können Sie übrigens bis ins Detail mit dem Hobby-Konfigurator zusammenstellen.

Zum Ontour

Beim Test fungierte der Hobby ONTOUR 390 SF als Gespannpartner. Eine ideale Kombination, wie sich schon nach den ersten Testrunden zeigte, denn der nur 2,20 Meter breite und 1.200 Kilo leichte Wohnwagen folgte dem Kona bereitwillig in jeder Fahrsituation und war auch bei kräftigen Bremsmanövern stets gut beherrschbar. Bei zügiger Fahrt auf der Landstraße lag der Kraftstoffverbrauch mit dem nicht voll beladenen Caravan im Schlepp zwischen 7,5 und 10 Litern Superbenzin. Solo begnügt sich der Kona bei moderater Fahrt um Tempo 100 mit Verbräuchen zwischen 5 und 6 Liter Super (E 10). Nur bei flotter Autobahnfahrt – das Höchsttempo ist schon mit 160 km/h erreicht – zeigt sich der Kona Hybrid mit einem Kraftstoffverbrauch von über 8 Litern recht durstig. Und bei einem Tankvolumen von gerade einmal 38 Litern muss man relativ oft an die Boxen. Von allen Kona-Varianten mit Verbrennungsmotor ist der Hybrid in puncto Abgas der sauberste: Die CO2-Emission (kombiniert) gibt Hyundai mit 99 g/km an. Das bedeutet die Einstufung A+ in der CO2-Effizienzklasse.

Neben dem guten Gewissen, die Umwelt möglichst wenig zu belasten, darf man sich auch über die komfortable Ausstattung des kleinen SUVs freuen. Caravanern kommt vor allem die serienmäßige 6-Gang-Automatik des Fronttrieblers zugute.

Den Kona gibt es in fünf Ausstattungslinien von „Pure“ bis „Premium“. Ich habe mich für die Variante „Style“, die zweitbeste, entschieden und das Navigations- Paket Hybrid mit 10,25-Zoll-Display und hochwertigem Soundsystem zum Preis von 1.300 Euro dazu geordert. Und natürlich die abnehmbare Anhängerkupplung für 690 Euro inkl. Montage. Dass mein Kona farblich perfekt zu den edlen Grautönen des ONTOUR 390 SF und allen anderen Hobby-Caravans passt, ist jedoch reiner Zufall.

Text: Joachim Kalkowsky; Fotos: Kalkowsky, Hobby

Hyundai Kona Hybrid

Motor: 4-Zylinder-Benziner (Reihe quer) 77,2 kW/105 PS, max. Drehmoment 147 Nm bei 4.000 U/min., Elektromotor 32 kW/44 PS, max. Drehmoment 170 Nm, Systemleistung 104 kW/141 PS, max. Drehmoment 265 Nm, 1.580 ccm Hubraum, Abgasnorm Euro 6d-Temp, Beschleunigung 0–100 km/h 11,6 s, Höchstgeschwindigkeit 160 km/h.

Antrieb/Fahrwerk: Frontantrieb, Automatik, 6-Gang- Doppelkupplungsgetriebe. Vorn: Einzelradaufhängung an MacPherson-Federbeinen mit Stoßdämpfern, Schraubenfedern, Stabilisatoren. Hinten: Mehrlenkerachse mit Stoßdämpfern, Schraubenfedern, Stabilisatoren, Zweikreis-Diagonal-Bremsanlage, elektronisch geregeltes 4-Kanal-ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent, Berganfahrassistent, Frontkollisionswarner, autonomer Notbremsassistent, Bremsenergierückgewinnungssystem.

Abmessungen/Gewichte: Länge x Breite x Höhe: 4.165 x 1.800 x 1.575 mm, Radstand 2.600 mm, zul. Gesamtgewicht 1.880 kg, Leergewicht 1.451 kg, Anhängelast 1.300 kg bei 12 Prozent Steigung, 600 kg ungebremst, Stützlast 80 kg.

Verbrauch: 4,0 l Superbenzin/100 km innerorts, 4,5 l außerorts, 4,3 l kombiniert (Werksangaben). Testdurchschnitt solo 5,5 bis 6,0 l/100 km, Gespannbetrieb zwischen 7,5 und 10 l/100 km.

Preise: Ab 26.222 (Trend) bis 29.926 Euro (Premium), abnehmbare Anhängerkupplung 498,90 Euro.

Artikel als PDF

Lesen Sie spannende Geschichten von anderen Hobby Campern

Mein Hobby und ich

Die einen leben in ihrem Hobby La vita bionda in Albanien. Die anderen ziehen mit ihrem individuell ausgebauten Hobby Van exclusive alle Blicke auf sich. Hier erzählen Hobby-Camper ihre Geschichten. So echt wie das Leben selbst.

Zweimal jährlich im Frühjahr und Herbst

Kundenmagazin
Hobby Heute

Neue Modelle, attraktive Reisen, nützliche Tipps: Mit unserem Kundenmagazin Hobby heute sind Sie stets auf dem Laufenden.