Adriatisches Inselparadies

Dalmatien

Croatia

Süddalmatien – Inbegriff für lang anhaltende Schönwetterperioden, mildes Klima, kostbare Kulturschätze, kristallklare Buchten und für Fruchtbarkeit. Schöne Beispiele sind etwa die autofreie Insel Lopud, eine von insgesamt 13 im Elaphiten-Archipel, der sich nordwestlich von Dubrovnik erstreckt. Oder die bei Campinggästen besonders beliebte Halbinsel Pelješac, bekannt auch für ihre edlen Weine – Dingač und Postup – hergestellt aus der Plavac-Traube, einer alten Rotweinsorte, die nur dort wächst.

Impressionen

Nichtstun – zumindesthin und wieder – sei gut für die Psyche, sagen Hirnforscher. Wir teilen ihre Ansicht und blicken entspannt über die Bordreling auf das klare, türkisfarbene Meer. Das Ausflugsboot hat den Hafen in Dubrovnik verlassen und nimmt Kurs auf die von üppigem Grün bewachsenen Elaphiten, Dalmatiens südlichsten Archipel – bestehend aus 13 wunderbar stillen, überwiegend autofreien Inseln; drei von ihnen sind bewohnt. Sie heißen: Koločep, Lopud und Šipan.

Auf Koločep, der kleinsten, lebten bis in das 16. Jahrhundert rund 2000 Menschen. Die meisten arbeiteten als Schiffsbauer und Korallenfischer. Nach den Osmanenangriffen und dem Niedergang Dubrovniks mussten sehr viele ihre Heimat verlassen, worauf das Gros der Gebäude zerfiel. Nur wenige Insulaner kehrten zurück.

Ein Teil der verbliebenen 160 Bewohner pendelt täglich zur Arbeit auf´s Festland, ein anderer müht sich mithilfe von Regenwasserzisternen mit dem Anbau von Obst und Gemüse. Aleppokiefern und Zypressen überziehen die Hänge; überall zwitschern Vögel, blüht und summt es. Der Maler Rudolf Marčić ließ nach dem Ersten Weltkrieg Spazierwege anlegen. Als schönes Beispiel für altkroatische Baukunst gilt die frühromanische Antonius-Kapelle in Donje, die sich über dem Meer erhebt.

Lopud ist mit einer Fläche von 4,6 Quadratkilometern fast doppelt so groß wie Koločep, doch auch auf ihr wohnen ganzjährig gerade einmal 350 Menschen. Gleichwohl gilt das Eiland seit jeher als das reichste von den dreien. Sein angenehmes Klima, bestimmt vom kühlenden Smorac-Wind im Sommer, zog einstden Dubrovniker Adel an.

Dieser erließ den Bau von Villen und Kirchen. Hauptanziehungspunkte heute sind zwei attraktive Badestrände. Süßwasserquellen sorgen für dichte Vegetation und reiche Ernten. Wahrzeichen ist die Ruine des 1483 errichteten Franziskanerklosters über dem Hafen – mit der ehemaligen Abteikirche und markantem Glockenturm daneben. Größter Kunstschatz auf Lopud: der prächtige Holzaltar mit lebensgroßen Apostelfiguren in der Kirche über der Šunj-Sandbucht im Osten; sie stammen vermutlich aus Westminster.

Von den ursprünglich 32 Gotteshäusern auf Šipan mit teils byzantinisch wirkenden Kuppeln sind 15 erhalten. Diese mit 500 Einwohnern bevölkerungsreichste Insel ist viermal größer als Lopud, eine Straße verbindet die Siedlungen. In Šipanska Luka zeugt der 1450 erbaute, mit Balustraden geschmückte Rektorenpalast vom Glanz jener Tage.

Auf der Rückfahrt mit dem Schiff zum Campingplatz in Mlini nutzen wir die Zwischenstation Dubrovnik zu einem ersten Streifzug durch die Stadt. Die "Perle der Adria" begeistert sowohl durch ihre exponierte Lage auf einem Felssporn als auch durch ihre gewaltigen Befestigungsanlagen sowie prunkvollen Palästen. Am 29. August 1526 begann mit der Ausrufung der freien Republik Ragusa ihre große Blütezeit, die durch das schreckliche Erdbeben vom 6. April 1667 ein jähes Ende fand. Von den rund 20 000 Einwohnern damals überlebten etwa 500.

Wichtige Stationen unter anderem: Kathedrale Velika Gospa, Rektorenpalast, Kleiner Onofriobrunnen, Sankt-Blasius-Kirche, Uhrturm und Sponza-Palast. Von da führt die Stradun, die prächtige Hauptachse, zum Franziskanerkloster und dem Großen Onofriobrunnen. Am nächsten Morgen folgt die Umrundung des historischen Kerns auf der Stadtmauer; sie bildet ohne Frage das Sahnehäubchen eines jeden Dubrovnik-Besuchs.

Der Kriegshafen befand sich früher an der im Nordwesten gelegenen Landbrücke, die Pelješac zur Halbinsel macht. Man begann dort 1333 mit dem Bau eines 5,5 Kilometer langen Walls, den längsten in Europa – darüber hinaus gesichert mit einem Kastell, zwei Bastionen und 40 Wachtürmen. Die restaurierte Mauer von Ston ist größtenteils begehbar. Pelješac war schon im Altertum besiedelt. Vielerorts wächst die autochthone Plavac-Traube – die Basis für die berühmten Dingač- und Postup-Weine. Von Prapratno verkehrt eine Fähre mit Mljet, die mit ihrem Nationalpark in erster Linie zahlreiche Tagesgäste anlockt. Für jene, die länger auf Mljet verweilen möchten, steht ein Campingplatz bereit.

 

Der Hauptort Orebić erstreckt sich am Fuß des 961 Meter hohen Sveti-Illija-Massivs, das vor kalten Nordwinden schützt. In den Gärten alter Kapitänsvillen wuchern subtropische Pflanzen aus aller Herren Länder. Zwei besonders gute Campingplätze sind Levanda und Nevio am östlichen Rand in einer großen Bucht mit herrlichem Blick auf die Insel Korčula.

Deren gleichnamiges Zentrum birgt eine der schönsten Altstädte in Dalmatien. Ihr ausgeklügeltes Muster mit schmalen fächerartigen Gassen entstand im 13. Jahrhundert. Die weit entfernte Lage vom Festland förderte eine ungestörte  Entwicklung. Im Zentrum ragt die mächtige vierschiffige Sveti-Marko-Kathedrale mit Elementen der Gotik und Renaissance aus dem roten Dächermeer. Marco Polo soll – wenngleich nicht mit Dokumenten belegt – in Korčula geboren sein. Sein vermeintliches Geburtshaus erinnert an den legendären Weltenbummler. 

Camping- und Stellplätze

1. Kamp Lupis

Kleiner, familiär geführter Platz mit sehr guten Sanitäreinrichtungen am Ortsrand von Lovište an der Westspitze der Halbinsel Pelješac. Die Stellplätze erstrecken sich auf gestuftem Gelände mit verschiedenartigen Bäumen; sie sind mit niedrigen Mauern eingefasst. Zum 50 m langen Kiesstrand gelangt man über einen Fahrweg, der Fußweg zum Zentrum mit Restaurants und Geschäften beträgt etwa zehn Minuten. Ganzjährig.

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2. Camping Antony-Boy

 Eine wenig befahrene Straße trennt die 6 ha große Anlage im Dorf Viganj auf Pelješac vom breiten Kiesstrand mit Kinderspielplatz. Oliven- und Mandelbäume spenden Schatten. Neben der Einfahrt befindet sich eine Surf- und Kitesurfschule mit Surfboard-Verleih. Das Zentrum ist 500 m entfernt. Ganzjährig.

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3. Camping Palme

Das gestufte Areal mit Bäumen und Sträuchern liegt 5 km westlich von Orebić an einer Straße. Gegenüber erheben sich die bewaldeten Höhen der Insel Korčula. 18 Stellplätze verfügen über Festanschlüsse für Frisch- und Abwasser. Die Entfernung zum Kiesstrand beträgt 100 m, zum Dorf Kučiste 1 km. Ganzjährig.

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4. Nevio Camping

Die größtenteils schattige, weitverzweigte Terrassenanlage mit 200 Komfortplätzen erstreckt sich in einer Bucht am Ortsrand von Orebić. Steile Wege führen zum 200 m langen Kiesstrand, der mit Bar/Pizzeria, Bootsrampe und Fähranleger aufwartet. Einige Parzellen liegen direkt am Strand. Das sehr gute Angebot umfasst unter anderem Restaurant, Pool, Minigolfanlage und Sportfelder. Anfang April bis Mitte November.

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5. Camping Lavanda

Schöner Terrassenplatz bei Orebić mit junger Bepflanzung, sehr guten Sanitäranlagen und herrlicher Aussicht auf die vorgelagerte Inseln. Der eigene, 200 m lange Kiesstrand verfügt über einen jeweils separaten Hunde- und FKK-Abschnitt. Zur Verfügung stehen 75 Komfortparzellen, Restaurant und Beach Bar. Anfang April bis Mitte November.

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6. Stellplatz Camping Paradiso

Das familiär geführte Mini-Camp in Postup auf Pelješac verfügt über 20 Terrassenplätze für Wohnmobile bis maximal 7 m Länge. Es gefällt besonders durch seine ruhige, außerordentlich schöne Lage an einer kleinen Bucht. Anfang Mai bis Ende November.

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7. Autocamp Mungos

Einfach ausgestatteter Platz unter einem Felshang auf der Insel Mljet. Die recht kleinen Parzellen (50–60 m2) sind durch Steinmauern gegliedert. Anfang Mai bis Ende September.

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8. Slano Mini-Camping Budima 

Solide eingerichtetes Camp in Strandnähe mit 30 Stellplätzen auf ebener Wiese. Anfang Mai bis Ende Oktober.

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9. Solitudo Sunny Camping

Diese gut ausgestattete Anlage mit älteren Einrichtungen befindet sich in einem Wäldchen 5 km nördlich von Dubrovnik; der Strand ist 250 m entfernt. Mai bis September.

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10. Camping Kate

Kleiner, hoch über der Küste gelegene Campingplatz mit gepflegten Einrichtungen in Mlini. Ein Treppenweg führt durch das Dorf zur Anlegestelle, wo das Linienboot nach Dubrovnik Station macht. Anfang April bis Ende Oktober.

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Infos:
www.croatia.hr
www.camping.hr
www.visitdubrovnik.hr
 

Literaturtipp: Das Tourenbuch mit dem Titel "Kroatien mit dem Wohnmobil" von Hobby-heute-Autor Thomas Cernak zeigt die sieben schönsten Routen zwischen Istrien über Zagreb und die dalmatinische Küste bis nach Dubrovnik. Der Band enthält viele Tipps mit Hinweisen zu Camping- und Stellplätzen, GPS-Koordinaten und Streckenleisten sowie einen großen Kartenteil (4., vollständig überarbeitete Auflage 2020, Bruckmann Verlag, München, ISBN 978-3-7343-2068-2, 22,99 Euro).

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