
Urige Dörfer und grandiose Städte
Elsass
Das französische Elsass gehört zu den interessanten Reiseregionen, die von Deutschland aus bequem zu erreichen sind. Zwischen Rhein und Vogesen wird Idylle groß geschrieben. Auf der Elsässischen Weinstraße fühlt man sich ebenso wohl wie in den prächtigen Städten Colmar und der weltoffenen Metropole Straßburg.
Beste Reisezeit
April bis Oktober
Reisedauer
7 bis 14 Tage
Länge der Route
450 km
Start in Wissembourg
Der Startschuss für die Reise durch das Elsass fällt in dem Städtchen Wissembourg, das nahe der deutsch-französischen Grenze liegt. Wohnmobil-Parkplätze befinden sich im Zentrum und so sind es nur wenige Schritte in die schöne Altstadt mit der beachtlichen Kirche St-Pierre-et-St-Paul (13. Jh). Beim Schlendern durch das Herz der Stadt passiert man Bäckereien, die einen „Gugelhupf“ verkaufen. Dieser Kuchen ist ein typisches Produkt aus dem Elsass und ein beliebtes Mitbringsel.

Saverne und Schiffshebewerk
Die erste Etappe führt zur Stadt Saverne, die ebenfalls durch ein freundliches Stadtzentrum mit einer Vielzahl von sehenswerten Bauwerken glänzen kann. Saverne liegt am Fuße der Vogesen und am Marne-Rhein-Kanal. Im Zentrum befinden sich die Schleusen und so steht so mancher Reisende an der Schleuse und beobachtet das Auf- und Abschleusen der Freizeitkapitäne. In der Nähe der Schleuse liegen das imposante Schloss Rohan und das alte Fachwerkhaus Maison Katz aus dem Jahr 1668. Von Saverne lohnt sich ein Abstecher zum Schiffshebewerk in St-Louis. Diesen Ausflug kann man auch mit dem Rad unternehmen, dann geht es überwiegend an dem Kanal entlang. In St-Louis verblüfft das größte Schiffshebewerk Europas. Hier fahren die Schiffe in Schleusenkammern hinein, die wiederum rund 45 Höhenmeter überwinden.

Europametropole Straßbourg
Rund 50 km sind es von Saverne nach Straßbourg. In der schönen Stadt tagt das Europäische Parlament und sie ist der Sitz der EU-Kommission und des Europarates. Für die weltoffene Stadt sollte man mindestens einen Tag einplanen, denn neben einer herrlichen Altstadt bietet Straßbourg eine Reihe interessanter Museen wie das Museum für zeitgenössische und moderne Kunst. Am besten verschafft man sich erst einmal einen Überblick vom Turm des Straßbourger Münster. Am Fuße des kunstvoll gestalteten Kirchenbauwerks befinden sich viele stattliche Fachwerkhäuser wie das Maison Kammerzell (1467). Straßbourg ist reich an schönen Häusern, lebendigen Plätzen, reizvollen Gassen und schließlich netten Cafés und Restaurants. Besonders schön sitzt man in den Straßenrestaurants des Viertels „Petite France“. Wer die Stadt aus einer anderen Perspektive kennen lernen möchte, kann eine Kanaltour mit den flachen Ausflugsschiffen unternehmen.
Unterwegs auf der Elsässischen Weinstraße

Von Straßbourg ist es nur eine kurze Etappe zur Elsässischen Weinstraße, die zu den schönsten Themenstraßen Europas gehört. Sie verbindet rund 70 Weinorte miteinander, die an den Osthängen der Vogesen liegen und von großen Rebflächen umgeben sind. Im Herzen der kleinen Weinorte laden die Winzer zu einer Weinprobe ein. Die rund 170 km lange Weinstraße erstreckt sich zwischen Marlenheim im Norden und endet in Thann im Süden. Zunächst steht die schöne Stadt Molsheim auf dem Programm. Hier wurden die legendären Autos der Familie Bugatti gefertigt. Der nächste Stopp bietet sich in Obernai an. Von dem guten Campingplätz ist man in wenigen Minuten in der idyllischen Altstadt. Weiter geht es über die aussichtsreiche Landstraße, die vorbei an den Weinbergen von einem schönen Weindorf zum nächsten führt. Beim Blick aus dem Fahrzeug oder bei einer lohnenswerten Wanderung durch die Weinberge erkennt man, dass überwiegend weiße Weine angebaut werden. Auf jeden Fall sollte man Riesling, Weißburgunder und Gewürztraminer probieren. Gleiches gilt für die deftige elsässische Küche. Lang ist die Liste der Orte, denen man einen Besuch abstatten sollte. In Dambach-la-Ville schmücken unzählige Blumen die Fenster der makellosen Fachwerkhäuser. In Ribeauvillé lockt das gute gastronomische Angebot und in Riquewihr fühlt sich der Gast inmitten der alten Stadtmauern um Jahrhunderte zurück versetzt. Colmar bietet dann weitaus mehr Trubel in den malerischen Gassen und den schönen Plätzen der Stadt. Nur wenige Kilometer ist der mittelalterliche Ort Eguisheim entfernt, der mit seinem alten Häusern, Mauern und Stadttoren wie ein riesiges Freilichtmuseum wirkt. Auch im weiteren Verlauf der Weinstraße locken nette Städte und Dörfer. In diesen Orten haben Störche ihre Nester gebaut und Jungstörche blicken interessiert hinunter auf den Trubel in den Gassen. Über den Dächern und auf den frisch gemähten Weiden ist dieses Wappentier des Elsass vielfach zu sehen. In Thann endet die Weinstraße und zum Zielort, der Stadt Mulhouse, sind es nur 20 Kilometer.

Zielort Muhlhouse
Oft wird die Industriestadt Mulhouse gemieden. Zu Unrecht, denn auch Mulhouse kann mit einer interessanten Altstadt aufwarten und entlang der vielen Einkaufsstraßen reihen sich Geschäfte, die zu einem Einkaufsbummel einladen. Die Hauptattraktion der Stadt ist jedoch das Automobilmuseum, das zu den bedeutendsten seiner Art weltweit gehört. In der „Cité de l’Automobile“ kommen nicht nur Autofans auf ihre Kosten. Die mehr als 400 Fahrzeuge sind die einstige Privatsammlung des Industriellen Fritz Schlumpf, der historische Fahrzeuge, mit Vorliebe Bugatti-Modelle, sammelte. Inmitten seiner ehemaligen Textilfabrik sind heute imposante Oldtimer zu bewundern. Der Rundgang durch die altehrwürdigen Hallen vorbei an stolzen Oldtimern ist sicherlich der krönende Abschluss einer vielseitigen Reise durch das freundliche Elsass.
Wissenswertes über Estland
Camping- und Stellplätze
Campingplätze sind ausreichend vorhanden, z.B. in Saverne, Obernai, Ribeauvillé, Kaysersberg, Colmar, Eguisheim, Sainte-Croix-en-Plaine, Issenheim, Wattwiller, Cernay und Mulhouse. In einigen Dörfern und Städten bieten sich auch Stellplätze an z.B. Marlenheim, Châtenois, Ribeauvillé, Turckheim, Bergheim, Kaysersberg, Colmar, Obermorschwihr, Voegtlingshoffen, Pfaffenheim, Ungersheim, Westhalten, Hartmannswiller und Thann.
Literaturtipp
Frankreichs Norden mit dem Wohnmobil
Bruckmann Verlag
ISBN 978-3-7654-5948-1