
Kultur und Natur
Helsinki
Die finnische Hauptstadt kann mit vielen Attraktionen, kultigen Lokalen, langen Sommertagen und reizvoller Landschaft direkt vor ihrer Haustür aufwarten, denn Kultur und Natur bilden in Helsinki eine wunderbare Einheit
Dank EU-Mitgliedschaft, komfortabler Fähren und dem Euro als Zahlungsmittel ist Helsinki nah an das zentrale Europa herangerückt. An Lebendigkeit und Attraktivität kann die Stadt mit den meisten europäischen Hauptstädten mithalten. Die langen Tage im Sommer und die reizvolle Schärenküste sind weitere Vorzüge der jungen und weltoffenen Metropole. Die zweisprachige Stadt (schwedisch: Helsingfors) liegt im Süden des Landes am Finnischen Meerbusen und beheimatet rund 630.000 Einwohner. Im Großraum von Helsinki sind es immerhin 1,2 Millionen Menschen. Das Stadtgebiet umfasst viele Seen und 315 Inseln. Grünflächen und Parkanlagen sind beliebte Ziele für Erholung und Aktivitäten. Schwedens König Gustav Wasa I. gründete die Stadt im Jahre 1550 am Vantaa Fluss. 1640 wurde der kleine Ort jedoch an die Küste verlagert. Eine verheerende Feuersbrunst zerstörte 1808 die Stadt fast vollständig.
Im Jahre 1812, Finnland ist bereits unter russischer Verwaltung, wird Helsinki zur Hauptstadt gekürt. 1816 wird die Stadt komplett neu angelegt und es entsteht ein klassizistisches Stadtbild. Ein weiteres wichtiges Datum der Stadtgeschichte ist das Jahr 1952: In Helsinki werden die Olympischen Sommerspiele ausgetragen. Heute präsentiert sich Helsinki als moderner Regierungssitz, Universitäts- und Kongressstadt und kann vor allem an warmen Sommertagen die Besucher begeistern. Viele Attraktionen der Stadt befinden sich im Zentrum und sind zu Fuß, mit dem Fahrrad oder vom Campingplatz aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell erreichbar.


Schöne Plätze, Parks und Bauwerke: Der große Senatsplatz gehört zu den schönsten Plätzen in den nordischen Ländern. Hier befinden sich die Statue des russischen Zaren Alexander II. und der Dom, ein strahlend weißes Kirchenbauwerk, dessen Kuppel die Silhouette der Stadt bestimmt. Auf den vielen breiten Granitstufen sitzen die Stadtbesucher und stellen ihren Rundgang zusammen oder legen eine Verschnaufpause ein. Das sakrale Bauwerk wurde 1852 fertiggestellt. Es besticht durch seinen hellen und schlichten Innenraum. Vom Platz sind es nur wenige hundert Meter bis zum Hafen. Hier locken Imbiss- und Marktstände sowie die alte Markthalle von 1888. Zu den imposanten Bauwerken im Herzen der Stadt gehört das Nationaltheater, das 1902 aus Granitquadern errichtet wurde. Gleich nebenan steht der kolossale aus Granit erbaute Bahnhof (1919). Nur wenige Schritte sind es zu den attraktiven Einkaufsstraßen mit vielen unterschiedlichen Geschäften, in denen sich das Stöbern lohnt. Straßencafés laden zum Verweilen ein, prächtige Bauwerke mit herrlichen Fassaden prägen die Häuserzeilen. Zahlreich sind in Helsinki auch die Parkanlagen wie der zentrale Kaisaniemi-Park, der älteste Park der Stadt mit dem Botanischen Garten. Nicht versäumen sollte man den Besuch des kleinen Esplanadenparks im Zentrum.
Ausgehen und Spaß haben: Stets gut besucht sind am Abend die vielen coolen Kneipen und Tanzcafés. Während in einigen Lokalen, wie dem Zetor die alten Traktoren die Attraktion darstellen, kann man in den Tanzlokalen fröhlichen Menschen dabei zuschauen, wie sie den finnischen „Humppa“ tanzen. Reich an Entertainment ist auch der Glaspalast Lasipalatsi, ein schlichter Bau aus den 1930er Jahren, der von Cafés über Restaurants bis hin zu interessanten Läden Vielfältiges zu bieten hat. Ein beliebter Live-Jazzklub ist „Storyville“. Der in einem alten Kohlenkeller untergebrachte Club liegt in der Nähe des Reichstags. Und wer ein besonderes Café sucht, ist in dem nostalgischen Café-Restaurant Kappeli im schmucken Holzpavillon am Esplanadenpark bestens aufgehoben.

Große Kunst und Architektur: Helsinki glänzt mit progressiven und unkonventionellen Bauwerken. Gleich neben dem Bahnhof steht Kiasma, das Museum für Gegenwartskunst. Das Bauwerk mit der geschwungenen Fassade trägt die Handschrift des amerikanischen Architekten Steve Holl. Kein geringerer als der weltberühmte finnische Architekt Alvar Aalto zeichnet für die grandiose Architektur der benachbarten Finlandiahalle verantwortlich. Für den Bau der wuchtigen Konzert- und Kongresshalle wurden grauer Granit und weißer Marmor verwendet. Unter den herausragenden sakralen Bauwerken besticht neben dem weißen Dom die Uspenski-Kathedrale, die sich auf einem kleinen Hügel am Hafen erhebt. Die vielen Fenster und goldenen Türmchen prägen den großen Backsteinbau, der 1868 im altrussischen Stil vollendet wurde. Eine weltweit einzigartige Kirche ist die „Temppeliaukio-Kirche“, die in den Fels gebaut wurde. Beim Stadtrundgang wird der begeisterte Besucher immer wieder auf beeindruckende Bauwerke wie den Präsidentenpalast, das Stadthaus, den Reichstag oder die Finnische Nationaloper stoßen. Sehenswert ist das idyllische Wohnviertel Eira, das im finnischen Jugendstil erbaut wurde. Helsinki bietet auch interessante Museen wie das Designmuseum oder das Museum für finnische Architektur. Ein Besuch lohnt sich ebenso in der finnischen Nationalgalerie Ateneum. Hier können finnische Kunstwerke ab 1700 bewundert werden.
Ausflüge in die Natur: Nach der Kultur sollte die Natur auf dem Programm stehen. Etwa ein Schiffsausflug in den herrlichen Schärengarten. Am Südhafen – unweit des Esplanadenparks und Senatsplatzes – legen die Schiffe ab. Mit dem Schiff erreicht man auch die Festungs- und Museumsinsel Suomenlinna (Sveaborg), die in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde. Mit ihren schönen Badebuchten dient sie der Naherholung und bietet gleich mehrere interessante Museen. Sehenswert ist auch die Insel Seurasaari westlich des Zentrums, auf der man im Juni gern das Mittsommerfest feiert. Auf dem Eiland, das man über eine Holzbrücke erreicht, ist ein informatives Freilichtmuseum zu finden. Alte Häuser aus vielen Landesteilen wurden hier errichtet und können samt ihrem beeindruckenden Inventar besichtigt werden. Für Familien und Tierfreunde bietet sich eine Fahrt mit dem Wasserbus zur Insel Korkeasaari mit dem ganzjährig geöffneten Zoo an. Und abseits des lebhaften Stadtzentrums locken viele Strände zum Baden. Zu empfehlen ist außerdem ein Spaziergang über die herrliche Uferpromenade südlich der Parkanlage Brunnsparken.

Von der Fähre auf den Campingplatz
Anreise: Sehr bequem geht es mit den modernen Fähren von Finnlines samt Campinggefährt nach Finnland. Die Fähre legt in Travemünde ab und erreicht nach rund 29 Stunden Helsinki. Nähere Informationen: www.finnlines.com. In Finnland ist man mit Caravan-Gespann oder mit Reisemobil stressfrei unterwegs. Die Autobahnen sind mautfrei.
Infos: Die Touristeninformation der Hauptstadt befindet sich nahe am Markt in der Straße Pohjoisesplanadi 19. Touristische Informationen über Finnland und Helsinki bieten folgende Portale: www.visithelsinki.fi, www.helsinkicard.com, www.visitfinland.com. Über Campingplätze in ganz Finnland informiert www.camping.fi.
1. Rastila Camping
Rund 11 km östlich vom Stadtzentrum im Vorort Vuosaari befindet sich dieser Fünf-Sterne Campingplatz. Die Stellplätze sind eben, teilweise asphaltiert und von Hecken umgeben. Am Platz schließt sich ein Sandstrand an. Die Anlage ist ganzjährig geöffnet und verfügt u.a. über eine Sauna. Mit der Metro erreicht man in rund 15 Minuten das Stadtzentrum:
2. Espoo Camping Oittaa
Dieser Campingplatz liegt rund 20 Kilometer nordwestlich von Helsinki am Ufer des Bodom-Sees. Zur guten Ausstattung gehören u.a. Caféteria, Minigolfanlage und Sauna:
3. Camping Uusi Vanhiso
Der gepflegte Campingplatz liegt nördlich von Helsinki am reizvollen See Tuusulanjärvi am Rande der Ortschaft Järvenpää. Von dort erreicht man die Hauptstadt mit der Bahn in rund 30 Minuten:
4. Porvoo Camping Kokonnomiemi
In einer parkähnlichen Umgebung erstreckt sich der Campingplatz, der 40 Stellplätze bietet und rund 50 Kilometer östlich von Helsinki liegt. Zum Zentrum von Porvoo sind es zwei Kilometer. Porvoo verfügt über eine schöne Altstadt. Zur Ausstattung des Campingplatzes gehört u.a. eine Sauna: