
Relaxen an der Adria
Italien
Eine herrliche Kombination aus Erholung und Sightseeing ist ein Urlaub an der italienischen Adria mit Städten wie Rimini, Ravenna und Venedig. Auch die kleinste Republik der Welt, der Zwergstaat San Marino, liegt an diesem Küstenabschnitt.
Unsere Tour führt von Norden nach Süden immer an der Küste entlang. Mit dem Kastenwagen Hobby VANTANA 65 steht uns ein wendiger und dennoch komfortabler Reisebegleiter zur Verfügung, mit dem man auch die vielen kleinen Orte hervorragend erkunden kann.
Venedig ist unser Startpunkt und zugleich das erste Highlight der Reise. Zugegeben, in der weltberühmten Lagunenstadt tummeln sich die Touristen in Scharen, doch abseits von Canale Grande, Dogenpalast und San Marco findet man noch lauschige Fleckchen. Die Serenissima, die Republik Venedig, gehört zu den schönsten und interessantesten Städten der Welt. Man sollte sich deshalb ausreichend Zeit für den Stadtbesuch nehmen, denn Venedig erstreckt sich immerhin auf 118 Inseln, die mit rund 400 Brücken verbunden sind. Prominentestes Beispiel ist die Rialto Brücke. An den Kanälen liegen imposante Paläste, die bei einer Fahrt mit der Gondel besonders eindrucksvoll wirken.
Von den zahlreichen Campingplätzen auf dem Lido gelangt man mit Bus und Fähre ganz stressfrei in die Metropole. Es macht Sinn, die Rückfahrt nicht zu früh anzutreten, sondern noch einen abendlichen Spaziergang einzuplanen, um die herrlich angestrahlten Bauwerke zu bewundern. Im südlichen Teil der Lagune befindet sich das Städtchen Chioggia. In der netten Altstadt oder im benachbarten Badeort Sottomarina Lido ist der Trubel von Venedig schnell vergessen.


Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen wir den Golf von Venedig und freuen uns nun auf die reizvollen Küstenabschnitte der Provinzen Venetien, Emilia-Romagna und Marken mit ihrer perfekten touristischen Infrastruktur. Dazu gehören auch unzählige Camping- und Reisemobil-Stellplätze. Empfehlenswert ist der Aufenthalt in der Vor- und Nachsaison, dann geht es wesentlich ruhiger zu und man entlastet die Reisekasse dank günstiger Tarife. Im Spätsommer hat sich das Meer zudem angenehm aufgeheizt und der Andrang bei vielen Attraktionen ist weitaus geringer als in der Hauptsaison
Fährt man von Chioggia in südliche Richtung, gelangt man an das breite Po-Delta und erreicht später den Ort Pomposa. Den rund 50 Meter hohen Campanile der berühmten Abtei kann man in dem flachen Landstrich schon aus der Ferne sehen. Im Inneren der Kirche begeistern die farbenfrohen Fresken und Mosaike. Die Begeisterung setzt sich im Städtchen Comacchio fort. Es liegt nicht an der Küste, sondern wenige Kilometer im Inland an dem großen Flachwassersee Valli di Comacchio. In der Altstadt beeindruckt vor allem der aus dem 17. Jahrhundert stammende Brückenbau Trepponti, der über fünf Kanäle führt.
Ravenna erlangte mit kleinen Steinen großen Ruhm. Tipp: Suchen Sie sich auf einem der Campingplätze an der Küste – etwa in Punto Marina, Marina di Ravenna oder Lido di Dante – einen Übernachtungsplatz und fahren Sie von dort per Fahrrad nach Ravenna. Denn auch hier offenbart sich, dass die Italiener offenbar das Fahrrad entdeckt haben und daher in jüngster Zeit viele Radwege gebaut wurden.
Acht Bauwerke stehen in Ravenna auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste, darunter bedeutende Gotteshäuser, die nicht zuletzt mit ihren kunstvoll gefertigten Mosaiken beeindrucken. Auch vor den Toren Ravennas lohnt sich ein Stopp, und zwar bei der Basilika Sant’Apollinare in Classe, deren Geschichte bis ins 6. Jahrhundert reicht.

Auf dem Weg Richtung Süden, empfiehlt es sich immer wieder, an den schönen Adria-Stränden eine Bade- und Ruhepause einzulegen. Etwa im Küstenstädtchen Cesenatico, dessen faszinierender Kanalhafen „Porto Canale“ von Leonardo da Vinci entworfen wurde. Wer mag, besorgt sich in der alten Fischhalle die Zutaten für eine leckere Fischmahlzeit.
Rimini blickt auf eine lange Tradition im Fremdenverkehr zurück. Bereits 1843 kamen die ersten Badegäste an den rund 15 Kilometer langen Badestrand. Sehenswert ist aber auch die schmucke Altstadt mit ihren Prachtbauten, darunter der anno 27 v. Chr. errichtete Augustusbogen aus der Römerzeit. Am Mittwoch und Samstag ist der bunte Wochenmarkt das Highlight der Stadt.

San Marino liegt nur eine knappe Fahrstunde und weniger als 30 Kilometer von Rimini entfernt. Ein Abstecher, der sich lohnt. Im flachen Umland erhebt sich der 739 Meter hohe Berg Monte Titano, auf dem sich die Hauptstadt San Marino-Città erstreckt. In der kleinsten Republik der Welt leben heute rund 32.000 Menschen. Beim Rundgang durch die winzige Hauptstadt passiert man prächtige Gebäude wie den Palazzo Pubblico, schöne Kirchen sowie viele Geschäfte und Restaurants. Aus luftiger Höhe blickt man bis zum Meer.

Auf unserem Weg in Richtung Ancona entlang der Adria lernen wir weitere schöne Strände, empfehlenswerte Campingplätze und interessante Küstenorte kennen. Zum Beispiel Riccione mit seinen Badestränden und den edlen Boutiquen in der Innenstadt. Ruhiger geht es im Naturpark San Bartolo zu, einer hügeligen Wanderregion mit Felsschluchten, Feuchtgebieten und einsamen Stränden.
Nach der Natur folgt wieder die Kultur. In Pesaro kann man sich über den großen Sohn der Stadt, den Komponisten Gioacchino Rossini, informieren. Beim „Rossini Opera Festival“ wird natürlich der „Barbier von Sevilla“ aufgeführt. Ebenfalls sehenswert ist der Ort Fano. In der Römerzeit war er Endpunkt der von Rom ausgehenden Via Flaminia. So stößt man noch heute auf einige römische Relikte. Aushängeschild der Stadt ist aber vor allem die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert.
Von der Altstadt sind es nur wenige Gehminuten zum Fischerhafen und zu den Stränden, die hier immerhin 20 Kilometer lang sind. Zwischen Fano und dem Städtchen Senigallia lockt der Badeort Torrette di Fano mit feinstem Sandstrand und blauer Flagge. Und auch Marotta und Cesano bieten unbeschwertes Badevergnügen.

Ancona ist der Endpunkt unserer Tour. In der quirligen Hafenstadt legen unzählige Fähren Richtung Griechenland ab. Im Mittelalter war Ancona eine bedeutende Seerepublik, die erst 1860 italienisch wurde. Sehenswert ist die prächtige Altstadt mit ihren kleinen Gassen, netten Plätzen und schönen Häusern. Mit dem Spaziergang hinauf zum Dom endet unserer Rundgang durch die Stadt. Vom Gotteshauses blicken wir hinunter auf den geschäftigen Hafen, die riesige Werft und den römischen Trajansbogen, bevor wir unsere Reise bei einem Restaurantbesuch in der Altstadt beschließen.
Text und Fotos: Thomas Kliem

Camping- und Stellplätze entlang der Adria
Generell ist es kein Problem, zwischen Venedig und Ancona einen Camping- oder Stellplatz zu finden. In der Hauptsaison kann es jedoch voll werden. Wer für einen längeren Zeitraum einen Campingplatz ansteuert, sollte daher vorher reservieren.

1. Camping Marina di Venezia
Er gehört zu den besten des Landes und erstreckt sich im südlichen Teil der Halbinsel Cavallino-Treporti. Zur umfangreichen Ausstattung gehören mehrere Poolanlagen, Restaurants, Geschäfte, Spielgeräte, moderne Sanitärgebäude und ein langer Badestrand. Zum Schiffsanleger Punta Sabbione (Fähre nach Venedig) sind es zwei Kilometer.
Via Montello 6
30013 Cavallino Treporti
2. Camping Fusina Venedig
Von dem ganzjährig geöffneten Campingplatz, der an der Lagune liegt, kann man mit dem Schiff nach Venedig fahren (20 Minuten).
Via Moranzani 93
30176 Fusina
3. Stellplatz Mesola
Am Rande des Städtchens Mesola, kann man in der Nähe des Sportplatzes auf einem asphaltierten Stellplatz stehen.
Via Biverare
44026 Mesola
4. Campingplatz Mare e Pineta
Die Vier-Sterne-Anlage im kleinen Badeort Lido di Spina befindet sich direkt am Meer. Sie zeichnet sich durch ein großes Sportangebot und einen breiten Sandstrand aus.
Via delle Acacie 67
44029 Lido di Spina
5. Stellplatz Ancora Blu
Der gut ausgestattete Platz bietet ebene Stellflächen auf Rasen und liegt nördlich von Ravenna in Porto Corsini. Per Fähre geht es über den Kanal und zum Badeort Marina di Ravenna. Mit dem Rad sind es rund 16 Kilometer bis nach Ravenna.
Via G. Guizzetti
48010 Porto Corsini
6. Camping Village Adriano
Rund 10 Kilometer westlich von Ravenna im Badeort Punta Marina Terme befindet sich der bestens ausgestattete Campingplatz. Er verfügt über parzellierte Plätze unter hohen Bäumen, ein gutes gastronomisches Angebot und Pool.
Via dei Campeggi 7
48122 Punta Marina Terme
Tel. +39 544 437230
7. Stellplatz Sant’Apollinare in Classe
Der ebene Platz liegt in der Nähe der Kirche Basilica Sant’Apollinare in Classe (UNESCO-Weltkulturerbe).
Via Roma Sud 226
48023 Ravenna-Classe
8. Campingplatz Happy Camping
Vier-Sterne-Campingplatz direkt am Meer in der Nähe vom Badeort Bellaria-Igea Marina.
Via Panzini 228
47814 Bellaria-Igea Marina

9. Stellplatz Rio Pircio
Ruhiges Gelände am Rande des Badeortes Bellaria-Igea Marina. Der gepflegte Platz bietet ebene Rasenflächen und ein Sanitärgebäude.
Via Benivieni 4
47814 Bellaria-Igea Marina
10. Campingplatz Centro Vacanze San Marino
Der schöne Campingplatz der Mini-Republik San Marino erstreckt sich über mehrere Terrassen und ist gut ausgestattet.
Strada San Michele 50
47893 San Marino
Tel. +39 549 903964
www.centrovacanzesanmarino.com

11. Camping Riccione
Anlage mit guter Ausstattung, u.a. mit Restaurant und Schwimmbad. Der Platz liegt einige Kilometer außerhalb von Riccione. Angeboten wird ein Shuttleservice ins Zentrum von Riccione.
Via Marsala 10
47838 Riccione
12. Camping Marinella
Der empfehlenswerte Campingplatz liegt zwischen Fano und Pesaro. Zu seinen Pluspunkten gehören der Sandstrand und die guten Sanitäranlagen.
Strada Statale Adriatica Nord
61121 Pesaro
13. Stellplatz Senigallia
Direkt an der Hauptstraße SS16, rund 1 km südlich vom Zentrum Senigallia gelegener Stellplatz.
Via Francesco Podesti 234
60019 Senigallia
Infos:
Italienische Zentrale für Tourismus ENIT
Barckhausstr. 10
60325 Frankfurt Main
Literaturtipp:
Der Reiseführer „Oberitalien mit dem Wohnmobil“ von Hobby-heute-Autor Dr. Thomas Kliem bietet sich für Gespannfahrer und Reisemobilisten gleichermaßen an. Er liefert auch eine Route entlang der Adria sowie eine Fülle an praktischen Reiseinfos und Hinweisen zu Stell- und Campingplätzen.
Bruckmann Verlag,
ISBN 978-3-7343-1058-4
Preis: 26 Euro.