
Volle Pracht
Venedig
Venedig gehört zu den schönsten Städten der Welt. Zwischen prachtvollen Palazzi, lebendigen Plätzen und viel befahrenen Kanälen stößt man aber immer wieder auf triste Ecken. Denn die alte Lagunenstadt offenbart viele Gegensätze. Aber auch das macht ihren Reiz aus.
Wer Venedig an einem trüben Herbsttag besucht und über Holzplanken auf dem überfluteten Markusplatz balanciert, wird sicherlich Denjenigen beneiden, der von einer romantischen Gondelfahrt an einem schönen Sommernachmittag zu berichten weiß. Venedig präsentiert sich sehr gegensätzlich: Schönheit und Schäbigkeit, Trubel und Stille, Düfte und Modergerüche, Inszenierung und Natürlichkeit und schließlich Vergangenheit und Zukunft.
Diese Kontraste begegnen einem auf Schritt und Tritt. Den meisten Stadtbesuchern ist die Metropole nicht gänzlich fremd, was sicherlich an vielen Verfilmungen liegt, zum Beispiel mit Kommissar Brunetti oder dem Geheimagenten James Bond.
Für den Stadtrundgang sollte man sich viel Zeit nehmen, denn Venedig (265.000 Einwohner) kann mit unzähligen Palästen, 160 Kanälen, 400 Brücken und 118 kleinen Inseln aufwarten. Überall laden lebhafte Plätze mit Straßencafés zu einer Pause ein. Hier zückt man Karte und Stadtführer und informiert sich gern über die Geschichte der Stadt, die sich bis in das 7. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Venedig entstand auf der Insel in der Lagune am Golf von Venedig und entwickelte sich rasch zu einem Staatsgebilde mit vielen Stützpunkten rund um die Adria. Reger Handel wurde betrieben, Schiffe wurden gebaut, Truppen aufgestellt und Kreuzzüge unternommen. Das Bild der mächtigen Stadt wandelte sich gravierend im 16. Jahrhundert. Mächtige Bürger widmeten sich vermehrt der Kunst und es etablierte sich das weltberühmte Maskenfest. Im 20. Jahrhundert entdeckten Erholungssuchende die Badestrände des Lido und besuchten die Metropole. Dieser Boom ist bis heute ungebrochen und so flanieren unzählige begeisterte Touristen durch die Stadtviertel und nehmen die vielen Attraktionen der „Serenissima“ unter die Lupe.

Rundgang durch die Lagunenstadt
Das Herz der Stadt schlägt in San Marco . Viele, teils unscheinbare Hinweisschilder mit der Aufschrift San Marco führen zum Zentrum der Stadt. Hier strömen die Besucher hin, um den spektakulärsten Teil Venedigs hautnah zu erleben. Am großen Markusplatz, der „Piazza San Marco“, treffen sich die Touristen aus aller Herren Länder, füttern die Tauben, lauschen der Musik und sind beeindruckt von den Prachtbauten.
Mit einer kunstvollen Fassade präsentiert sich der Markusdom, der bereits im 11. und 12. Jahrhundert errichtet wurde. Zum wertvollen Inventar gehören die riesigen Mosaiken, die immerhin eine Fläche von 4200 Quadratmeter bedecken. Vom Balkon des Doms blickt man über den Markusplatz auf die Säule mit dem venezianischen Löwen sowie den 98 Meter hohen Campanile, der als höchster Turm die Silhouette bestimmt. 1902 stürzte er ein und wurde wieder errichtet – glücklicherweise mit Aufzug.

Nebenan steht der berühmte Dogenpalast, der „Palazzo Ducale“, innen wie außen ein atemberaubendes Kunstwerk. Im Inneren blickt man auf viele Deckengemälde namhafter Künstler. Am Kai vor dem Dogenpalast liegen viele Gondeln. Von dort schaut man hinüber zur Insel „Isola di San Giorgio Maggiore“ mit der sehenswerten Klosterkirche. Neben dem Dogenpalast befinden sich die bekannte Seufzerbrücke und „Prigioni“, ein ehemaliges Gefängnis, aus dem Casanova im Jahr 1755 flüchtete.
Wer sich nach den vielen Attraktionen eine Pause gönnen möchte, wird sich über einen Platz im Straßencafé der Arkaden am Markusplatz oder am Campo San Stefano freuen. Er zählt zu den schönsten und größten Plätzen der Stadt und ist umgeben von zwei Kirchen und drei Palästen.
Vom Dogenpalast kann man bestens über die Uferpromenade „Riva degli Schiavoni“ in das östlich angrenzende Castello-Viertel schlendern. Hier geht es vorbei an altehrwürdigen Hotels wie dem Danieli, das in einem Palazzo aus dem 14. Jahrhundert untergebracht ist. Neben interessanten Bauwerken wie dem Bruderschaftshaus der dalmatinischen Händler und der mächtigen Kirche „Santi Giovanni e Paolo“ besticht der reizvolle Platz „Campo Santa Maria Formosa“. Große Flächen des Viertels werden vom Arsenal, der ehemaligen Schiffswerft eingenommen.
Das Viertel San Polo ist die Keimzelle Venedigs und erstreckt sich nördlich vom Stadtteil San Marco. Beide Viertel sind durch den legendären Canale Grande getrennt. Dieser Hauptverkehrsweg ist so stark frequentiert wie kaum ein anderes Gewässer in der Welt. Da Venedig vollkommen autofrei ist, findet der Personen- und Frachtverkehr auf dem Canale Grande statt. Vom Kranschiff über das Wassertaxi und Polizeiboot bis hin zur legendären Gondel schippert alles über den Canale Grande. Im Blickpunkt der Touristen stehen natürlich die Gondeln. Eine Rundfahrt mit den 10 Meter langen schwarzen Kunstwerken aus Holz ist ein besonderes Erlebnis. Hierbei erhält der Passagier die Infos aus erster Hand, denn nur wer in Venedig geboren ist, darf als Gondoliere eine „Gondola“ lenken.

Verbunden sind beide Viertel durch die weltberühmte Rialto-Brücke. Auch heute noch ist das San Polo-Viertel ein wichtiger Handelsplatz mit vielen Märkten und schönen Geschäften. Sehr sehenswert sind der „Campo San Polo“ und die Kirche „Santa Maria Gloriosa di Frari“ mit Kunstwerken von Tizian. Einem Kunstwerk gleicht auch der Barockpalast „Ca‘ Pesaro“, der am Canale Grande steht und ein Kunstmuseum beherbergt.
Nördlich von San Polo erstreckt sich der Stadtteil Cannaregio mit kleinen Handwerksbetrieben und stark frequentierten Einkaufsstraßen. Auch in diesem Teil der Stadt stößt man abseits der beliebten Geschäftsstraßen entlang des Canale Grande auf Prachtbauten, zu denen der gotische Palazzo „Ca‘ d’Oro“ gehört.
Eine Besonderheit stellt das Ghetto dar, das einstige Wohnviertel der venezianischen Juden. Historisch belegt, handelt es sich hierbei um den ersten „Zwangswohnbezirk“ und somit um den Ursprung des Wortes Ghetto.
Eingerahmt von den Vierteln San Marco und San Polo sowie dem breiten Canale della Guidecca wird der Stadtteil Dorsoduro . Nicht versäumen sollte man hier den Besuch der Kirche „Santa Maria della Salute“, der schönsten Barockkirche Venedigs.
Venezianische Malerei kann man in der „Gallerie dell’Accademia“ bewundern. Und natürlich hat auch dieses Stadtviertel mit dem Campo Santa Margherita einen einladenden Platz zu bieten, auf dem man den ebenso erlebnisreichen wie bisweilen anstrengenden Stadtrundgang in aller Ruhe ausklingen lassen kann.
Mit Caravan oder Reisemobil Venedig besuchen
Das mobile Zuhause stellt man am besten auf einem Campingplatz außerhalb Venedigs ab und fährt von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln in das Zentrum. Die Lagunenstadt selbst kann man ohnehin nur zu Fuß oder auf dem Wasserweg erkunden, am stilvollsten natürlich per Gondel
Stellplatz Piazzale Tronchetto

Wer mit dem Wohnmobil Venedig ansteuert, kann auf dem kostenpflichtigen Großparkplatz übernachten. Er verfügt über Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, bietet Stromanschlüsse und glänzt durch die Nähe zur Altstadt von Venedig. Der Stellplatz befindet sich auf der Insel Tronchetto, die im Westen der Lagunenstadt liegt.
Camping Serenissima
liegt am Rande des Örtchens Oriago, westlich von Venedig. Mit dem Bus wird man nach Venedig (oder Padua) gebracht:
Via Padana 334
30030 Origo
Marina di Venezia
Auf der nördlichen Landzunge Cavallino stehen gleich mehrere Campingplätze zur Verfügung. Hier liegt auch der Vier-Sterne-Campingplatz Marina di Venezia, der herrliche Sandstrände bietet. Mit dem Bus geht es zum Fähranleger und dann bequem nach Venedig:
Via Montello 6
30013 Cavallino-Treporti
Camping Fusina
liegt am Festland, gegenüber der Lagunenstadt und bietet in Gehweite eine Fährverbindung:
Moranzani 93