Inklusion am Arbeitsplatz
Ariane gestaltet aktiv die Zukunft
08.10.2024
Heute spricht Laura aus der Marketingabteilung mit Ariane über ihre Arbeit als Schwerbehindertenvertretung. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der Inklusion für Menschen mit Behinderung in unserem Unternehmen.
Kannst du uns erzählen, was genau deine Aufgaben als Schwerbehindertenvertretung sind?
Ariane: Mein erster Stellvertreter Michael Rath, mein zweiter Stellvertreter Ralf Müller und ich haben in erster Linie ein offenes Ohr für Anregungen und Sorgen unserer schwerbehinderten und gleichgestellten Mitarbeiter/innen und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Häufig sinde es Mitarbeiter/innen, die eine Schwerbehinderung haben und diese anerkennen lassen wollen. Ich setze mich mit ihnen zusammen, gehe die ganzen Antragsformulare durch und gebe Tipps, wie man sie am besten ausfüllt - das ist oft ziemlich bürokratisch und nicht leicht zu verstehen.
Ebenfalls bin ich auch die Schnittstelle zur Personalabteilung und zum Arbeitsamt und schaue, dass alles seine Richtigkeit hat. Außerdem organisiere ich Anpassungen am Arbeitsplatz, wenn das nötig ist, damit jeder so gut wie möglich arbeiten kann. Es gibt spezielle Hilfsmittel, die wir über das Integrationsamt finanzieren können. Meine Rolle ist ein bisschen die einer Vermittlerin im Team - ich erkläre, warum bestimmte Anpassungen nötig sind und helfe Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. So sorge ich dafür, dass alle gut zusammenarbeiten können, auch wenn mal jemand nicht 100 Prozent geben kann.
Welchen Herausforderungen stellst du dich gerade und was hast du schon erreicht?
Ariane: Momentan konzentriere ich mich darauf, wirklich passende Arbeitsplätze für unsere schwerbehinderten Kolleg/innen zu finden. Wir haben fast 100 Schwerbehinderte im Team, aber nicht genügend Arbeitsplätze, die für sie ideal sind. Es ist manchmal ganz schön knifflig, den richtigen Platz zu finden, wo sie sich wirklich einbringen können und ihre Fähigkeiten optimal einsetzen können.
Ein wichtiger Fortschritt war in letzter Zeit die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der Personalabteilung. Früher musste man einen ziemlich umständlichen Weg gehen, um jemanden zu versetzen - mit Ausschreibungen und Interviews, die für unsere schwerbehinderten Mitarbeiter/innen zusätzliche Barrieren darstellten. Wir haben es geschafft, diesen Prozess zu vereinfachen. Jetzt können wir schnell und unkompliziert handeln, wenn eine geeignete Stelle frei wird. Das macht es viel einfacher, unseren schwerbehinderten Teammitgliedern Jobs zu geben, in denen sie wirklich glänzen können.
Wie können deine Kolleg/innen und Vorgesetzten dich im Alltag besser unterstützen? Hast du konkrete Tipps oder Wünsche?
Ariane: Das Wichtigste, was hilft, ist wirklich zuzuhören. Oft sind es kleine Anpassungen, die einen großen Unterschied machen können. Zum Beispiel das Tauschen von Aufgaben, wenn jemand Schwierigkeiten hat. Es geht nicht darum, Arbeit wegzunehmen, sondern intelligent zu tauschen, damit es für alle funktioniert.
Bei der Rotation der Aufgaben wäre es super, wenn man die Leute nur an den Stationen einsetzt, die sie gut können. Das erleichtert den Alltag ungemein. Manchmal machen auch einfache Hilfsmittel, wie zum Beispiel ein Palettenwagen, der die Arbeit erleichtert, einen großen Unterschied.
Gibt es gerade konkrete Projekte oder Pläne, um das Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung bei Hobby zu verbessern?
Ariane: Auf jeden Fall haben wir einige spannende Projekte am Laufen, um das Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Ein wichtiges Projekt ist der Beschäftigungssicherungszuschuss des Integrationsamtes. Dieser sorgt dafür, dass die Arbeitsplätze für unsere schwerbehinderten Mitarbeiter/innen sicher bleiben.
Außerdem betreue ich unsere Seite in der Mitarbeitenden-App, die als zentrale Anlaufstelle einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationen von Arbeitszeiten bis hin zu speziellen Unterstützungsangeboten ermöglicht.
Was treibt dich an, dich für die Rechte schwerbehinderter Menschen einzusetzen und was wünschst du dir in Sachen Inklusion?
Ariane: Was mich wirklich motiviert, mich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen, sind meine eigenen Erfahrungen. Ich habe sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht und daraus gelernt, wie wichtig es ist, anderen zu helfen und Schutz zu bieten.
In Sachen Inklusion wünsche ich mir vor allem, dass wir schneller auf die Bedürfnisse reagieren und eng mit den Vorgesetzten zusammenarbeiten. Es geht darum, Menschen und ihre Probleme ernst zu nehmen, nicht um bürokratische Prozesse. Niemand sollte am Arbeitsplatz leiden müssen, weil Veränderungen aufgeschoben werden.