Abenteuer Erasmus: Zwei Auszubildende, zwei Städte - Budapest trifft Helsinki

28.11.2023

Im Interview mit der Marketing-Praktikantin Laura Masuhr geben Finn Matthiesen und Thorben Schulz, beide angehende Industriemechaniker, Einblicke in ihre einzigartigen Erfahrungen im Rahmen eines Erasmus-Programms im Ausland.

Hier durften sie drei Wochen lang in einem ausländischen Wirtschaftsunternehmen mitarbeiten. Für Hobby ist es eine völlig neue Erfahrung und die beiden Auszubildenden sind die Pioniere dieses spannenden Projekts. Während Finn die pulsierende Kultur Budapests erkundete, ließ sich Thorben vom urbanen Charme Helsinkis verzaubern.

Wie habt ihr vom Erasmus-Programm erfahren und was hat euch gereizt, daran teilzunehmen?

Thorben: Wir wurden in der Schule auf das Erasmus-Projekt aufmerksam gemacht. Für alle, die es nicht kennen: Erasmus ist ein Austauschprogramm der Europäischen Union, unter anderem auch für Auszubildende. Es ermöglicht einen zeitlich begrenzten Aufenthalt im europäischen Ausland zum Studieren, Arbeiten etc. Hierbei konnten wir zwischen Finnland, Ungarn und Spanien wählen. Nachdem wir unsere Wunschziele angegeben hatten, folgten drei Vorbesprechungen. Dort lernten wir unsere Ansprechpartner kennen, bekamen Einblicke in die jeweilige Arbeitskultur und allgemeine Informationen über die Länder. Die Chance, drei Wochen im Ausland an einem spannenden Projekt mitzuarbeiten, hat mich besonders motiviert.

Finn: Zum Auswahlverfahren kann ich sagen, dass man sich mit einem Lebenslauf bewerben musste. Das Erasmus-Projektteam hat dann die endgültige Auswahl getroffen. Der größte Anreiz für mich war nicht nur das Projekt selbst, sondern auch die große Unterstützung von Hobby. Ursprünglich sollten wir Lehrlinge einen zusätzlichen Beitrag zahlen, aber Hobby übernahm diese Kosten und gab uns sogar eine Verpflegungspauschale. So konnten wir drei Wochen in einem fremden Land arbeiten, ohne uns finanziell zu belasten. Außerdem war es einfach interessant zu erfahren, wie dort gearbeitet wird und wie die Menschen dort leben.

Welche Erwartungen hattet ihr, bevor ihr am Erasmus-Programm teilgenommen habt?

Thorben: Ehrlich gesagt war ich neugierig auf die Unterschiede zwischen den Unternehmen hier in Deutschland und den Unternehmen im Ausland. Es war die Vorfreude, eine neue Umgebung zu erleben und vielleicht neue Interessen zu entdecken.

Finn: Genau, Torben hat es gut zusammengefasst. Das Eintauchen in verschiedene Arbeitskulturen und das Beobachten der unterschiedlichen Arbeitsweisen war für mich besonders interessant. Es war faszinierend, die Kontraste und Gemeinsamkeiten zu erleben.

Finn, warum hast du dich für Budapest entschieden?

Finn: Ich wollte unbedingt in einem Industrieunternehmen arbeiten und das gab es nur in Helsinki oder Budapest. Um ehrlich zu sein, haben mir beide gefallen. Natürlich hätte ich in Helsinki vielleicht weniger Sprachprobleme gehabt, weil dort viele Englisch sprechen. Aber in Budapest gab es auch Menschen, die Englisch oder zumindest ein bisschen Deutsch konnten.

Wie sah ein typischer Arbeitstag für dich in Budapest aus?

Finn: Ein typischer Arbeitstag begann für mich um 7:30 Uhr im Unternehmen. Um 7:45 Uhr fand das tägliche Briefing statt, bei dem die Tagesordnung und die anstehenden Aufgaben besprochen wurden. Mein Schwerpunkt lag in der Instandhaltung, das heißt, ich war für die Reparatur und Wartung von Maschinen zuständig - eine verantwortungsvolle, aber auch herausfordernde Aufgabe.

Und was waren deine ersten Eindrücke von Budapest? Ich meine sowohl von der Stadt selbst als auch von eventuellen kulturellen Unterschieden bei der Arbeit?

Finn: Budapest war wirklich beeindruckend. Obwohl es Ungarn wirtschaftlich nicht so gut geht, ist die touristisch geprägte Stadt sehr gepflegt und schön. Es gab eine tolle U-Bahn-Verbindung und wir waren gut versorgt. Was die Arbeit angeht, habe ich bei Siemens Energy kaum Unterschiede zu dem, was ich von Hobby gewohnt bin, festgestellt. Das liegt vielleicht auch daran, dass Siemens Energy ursprünglich ein deutsches Unternehmen ist. Kulturelle Unterschiede gab es zumindest in der Arbeitswelt nicht.

Gibt es bestimmte Erfahrungen, positive oder negative, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Finn: Absolut. Bei der Arbeit hat mir besonders gefallen, dass wir viele Aufgaben selbstständig erledigen konnten. Ich habe mit einem Kollegen aus meiner Berufsschule zusammengearbeitet und unsere Vorgesetzten haben schnell gemerkt, dass wir die uns gestellten Aufgaben gut bewältigen können. Außerhalb der Arbeitszeit gab es ein Highlight nach dem anderen. Wir haben sehr viel Sightseeing gemacht. Die Architektur, die Burgen, die Kneipen und natürlich die Thermalbäder - alles war einfach faszinierend.

Thorben, du warst in Helsinki. Warum hast du dich für diese Stadt entschieden?

Thorben: Um ehrlich zu sein, war die Entscheidung zwischen den Städten für mich ziemlich einfach. Mallorca habe ich aus den gleichen Gründen wie Finn direkt verworfen. Ich wollte auf jeden Fall in der Industrie bleiben. Helsinki stand ganz oben auf meiner Liste, weil ich einfach die Stadt erleben wollte.

Wie sah ein typischer Arbeitstag für dich in Helsinki aus?

Thorben: Am Anfang war es etwas schwierig, da Helsinki gerade eine Wirtschaftskrise durchmacht. Unsere Schule hatte Schwierigkeiten, uns in den ersten Tagen in Unternehmen unterzubringen. Deshalb waren wir in der ersten Woche in der Schule. Ab der zweiten Woche konnte ich in einem Unternehmen arbeiten, das auf die Herstellung von Industrieprodukten spezialisiert ist. Meine Hauptaufgaben drehten sich um Zerspanung und CNC-Bearbeitung, was meinen Aufgaben als Industriemechaniker hier in Deutschland sehr ähnlich ist.

Und wie hast du die Arbeitskultur dort im Vergleich zu hier empfunden?

Thorben: Es ist auf jeden Fall anders. Alles wirkt viel entspannter. Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen ihre Arbeit in Ruhe machen, ohne Stress. Aber wir hatten auch relativ einfache Aufgaben zu erledigen, sodass jeder für sich gearbeitet hat.

Neben der Arbeit hattest du sicher auch Freizeit. Was würdest du zukünftigen Erasmusstudenten in Helsinki empfehlen?

Thorben: Helsinki ist einfach schön. Fast ein Fünftel der finnischen Bevölkerung lebt hier, was die Stadt unglaublich lebendig macht. Wir haben Tickets für alle öffentlichen Verkehrsmittel bekommen, auch für die Fähren. Damit haben wir oft die Stadt und verschiedene Inseln erkundet. Von Museen über Einkaufszentren bis hin zu tollen Restaurants kann man in Helsinki wirklich viel erleben und entdecken. Zum Essen kann ich vor allem Elch oder Reh empfehlen. Es ist ein traditionelles Gericht und schmeckt sehr gut.

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